Slavische Philologie - Slavistik
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OSTMITTELEUROPA. Interkulturelle Verflechtungen und transnationale Dynamiken

Interdisziplinäre Ringvorlesung am Institut für Slavische Philologie

22.01.2019

OSTMITTELEUROPA
Interkulturelle Verflechtungen und transnationale Dynamiken

Interdisziplinäre Ringvorlesung am Institut für Slavische Philologie
der Ludwig-Maximilians-Universität München
Wintersemester 2018/19

WANN: Dienstags, von 18 bis 20 Uhr
WO: Hörsaal E 216, Hgb, Geschwister-Scholl-Platz 1

Die Regionen, die die geographischen Gebiete und heutigen Staaten Ostmitteleuropas bilden, sind durch eine lange Geschichte von Grenzverschiebungen und wechselnden staatlichen Zugehörigkeiten sowie durch eine besondere kulturelle Vielfalt charakterisiert. In den ostmitteleuropäischen Kulturen entstehen interkulturelle Verflechtungen und Zwischenräume und zwar – wie Jean-Luc Nancy sagt – nicht nur, „weil es immer eine vorgängige Akkulturation gegeben hat und es keine einfache und reine Herkunft gibt, sondern vor allem deshalb, weil der Gestus der Kultur einer des Vermischens ist“. Die Ringvorlesung ist dieser Vermischung, der kulturellen Vielfalt und der Bedeutung interkultureller Räume und Zwischenräume in Ostmitteleuropa gewidmet. Im Mittelpunkt der Vortragreihe sollen die interkulturellen Verflechtungen und transnationalen Dynamiken Ostmitteleuropas stehen – ein Nebeneinander oder ein Rückzug, Widerstände, Ablehnung, aber auch Begegnungen und Verbindungen, die über einen langen Zeitraum die Geschichte und die Kulturen Ostmitteleuropas prägten. Neben historischen und kulturwissenschaftlichen Perspektiven sollen die Regionen Ostmitteleuropas vor allem aus dem Blickwinkel verschiedener Philologien betrachtet werden. In der Ringvorlesung soll u.a. folgenden Fragen nachgegangen werden: Gibt es ein konsensfähiges Konzept von Ostmitteleuropa? Welche geographischen und kulturellen Regionen fallen unter den Begriff von Ostmitteleuropa und was verbindet diese Regionen miteinander? Ist Ostmitteleuropa lediglich eine Projektionsfläche, z.B. für Ängste vor der Unübersichtlichkeit eines historisch wie soziokulturell heterogenen Gebietes oder für Träume von einer Harmonie kultureller Vielfalt? Kann das Konzept von Ostmitteleuropa etwas sichtbar machen, das die separate Betrachtung einzelner nationaler und regionaler Kulturen und Literaturen nicht in den Blick zu rücken vermag? Und schließlich: Welche Spuren haben die gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten, z. B. die geographische Situierung zwischen den Großmächten, in der Literatur, im Film, in der Fotografie oder in der Bildenden Kunst hinterlassen?

PROGRAMM

  • 30.10.18 Martin Schulze Wessel (München): „Die Entstehung Ostmitteleuropas als multikulturelle Geschichtsregion“
  • 06.11.18 Anna Förster (München): „Literarisches Laboratorium. Bohumil Hrabals Mitteleuropa“
  • 13.11.18 Małgorzata Zemła (München): „Vom anderen Krähwinkel den eigenen klarer sehen. Transkulturalität in Stanisław Vincenz’ Texten aus dem ungarischen Exil“
  • 20.11.18 Csongor Lőrincz (Berlin): „Die Poetik der Höflichkeit (Kosztolányi - Márai - Esterházy)“
  • 04.12.18 Peter Zajac (Bratislava): „Poetik des mitteleuropäischen Raums“
  • 11.12.18 Birgit Krehl (Potsdam): „Tabu und Tabubruch: Roma-Literatur und -Kultur in Polen“
  • 08.01.19 Josef Vojvodík (Prag): „Tschechische Literatur nach dem August 1968: Der "Fall" Jiří Pištora und sein Kindergedicht Lapkové (Die Buschklepper)“
  • 15.01.19 Nina Weller (Berlin): „Vom 'Land am Wald'. Literarische Imaginationen der polesischen Wildnis als transkultureller Raum“
  • 22.01.19 Anja Burghardt (München): „Erzählte Kartographien in ostmitteleuropäischen Literaturen“

Die Ringvorlesung ist interdisziplinär ausgerichtet; sie richtet sich nicht nur an Studierende der Slavistik, sondern auch an Studierende anderer Literaturen und Kulturen sowie an ein allgemeines, akademisch interessiertes Publikum.

Konzeption und Organisation: Dr. Anja Burghardt, Dr. Jeanette Fabian

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