Slavische Philologie - Slavistik
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Workshop "Die unsichtbare Ubiquität der Wissenschaftsrhetorik"

Aktualität und Perspektiven eines vernachlässigten Forschungsparadigmas

22.06.2023 – 23.06.2023

Das Institut für Slavische Philologie lädt herzlich zum Workshop

Die unsichtbare Ubiquität der Wissenschaftsrhetorik.
Aktualität und Perspektiven eines vernachlässigten Forschungsparadigmas

WANN: 22.-23.06.2023
WO: Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, München

Das in der angelsächsischen Tradition immer hoch im Kurs gestandene Forschungsparadigma rhetoric of cience scheint in deutschsprachigen Ländern nie auf ein dergleichen massives Interesse gestoßen zu sein. Dies ist umso erstaunlicher, als die Literatur- und Kulturwissenschaft hierzulande in den letzten 30 Jahren nie aufgehört haben, Poetologie und Medialität von Wissen zu untersuchen sowie der Frage nach der epistemischen ‚Aussagekraft‘ literarischer Texte nachzugehen. Dennoch: Konnte sich eine deutschsprachige Tradition der Wissenschaftsrhetorik nicht wirklich etablieren, so lässt sich zugleich eine „unsichtbare Ubiquität“ der Rhetorik innerhalb der
Wissenspoetologie beobachten. Der Workshop setzt sich deshalb zum Ziel, über die Rhetorik des wissenschaftlichen Wissens und über ihre Formen und Funktionen explizit zu reflektieren und dabei darüber nachzudenken, ob und inwieweit eine (revidierte) Wissenschaftsrhetorik neue Forschungsperspektiven generieren kann.

Konzept und Organisation: Elisabetta Mengaldo (Università di Padova) und Riccardo Nicolosi (LMU; München)

Programm

22. Juni

  • 10:00 – 10:30 Elisabetta Mengaldo, Riccardo Nicolosi Begrüßung und Einleitung
  • 10:30 – 11.30 Hans-Jörg Rheinberger (MPI Wissenschaftsgeschichte Berlin) Facetten experimenteller Rhetorik
  • 11:30 – 12:30 Karin Krauthausen (HU Berlin) Rhetorik des Materials: ›Naturnachahmung‹ und ›Verlebendigung‹ in den zeitgenössischen Materialwissenschaften
  • Mittagessen bis 14.00
  • 14:00 – 15:00 Peter Schnyder (Université de Neuchâtel) „Vor der Sündfluth!“.Zur Rhetorik breit rezipierter Darstellungen geologischen Wissens um 1850
  • 15:00 – 16:00 Yvonne Wübben (Ruhr-Universität Bochum) Deutschsprachige Lehrbücher der Psychiatrie (um 1900). Neuere Ansätze in der Wissenschaftsrhetorik
  • Kaffeepause bis 16.30
  • 16:30 – 17:30 Kärin Nickelsen (LMU München) „Methodische Verirrung“? Analogieschlüsse in der Stoffwechselforschung (ca. 1840-1920)
  • 19.00 gemeinsames Abendessen

23. Juni

  • 10:00 – 11:00 Rüdiger Campe (Yale University) Direkte und indirekte Beschreibung bei Ernst Mach
  • 11:00 – 12:00 Stefan Willer (HU Berlin) Wahrrede. Überlegungen zur Rhetorik der Etymologie
  • Kaffeepause bis 12.30
  • 12:30 – 13:30 Anna-Maria Gasser (FU Berlin) „Deshalb lehrt niemand die Geometrie auf diese Weise“ – zur unrhetorischen Rhetorik griechischer Mathematik
  • Mittagessen bis 15.00
  • 15:00 – 16:00 Christina Brandt (Universität Jena) Metapher, Narration, Wissen – wissenschaftshistorische Annäherungen an die „Aktualität der Rhetorik“ nach dem practical turn
  • 16:00 – 17:00 Richard Nate (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) Von Kriegen und Märschen: Metaphern und Narrative im Streit um die Wissenschaft
  • Kaffeepause bis 17.30
  • 17.30 – 18:00 Abschlussdiskussion und Ende des Workshops

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