Slavische Philologie - Slavistik
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Ringvorlesung: Russland 1917. Literatur und Kunst vor und nach der Revolution

Institut für Slavische Philologie (LMU)

30.01.2018

Wir möchten alle Interessenten herzlich zu der interdisziplinären Vortragsreihe „Russland 1917. Literatur und Kunst vor und nach der Revolution“ einladen, die im Wintersemester 2017/18 dienstags von 18.00 bis 19.30 Uhr, im Raum E 216, Geschwister-Scholl-Platz 1, stattfinden wird.

Kurze Beschreibung der Veranstaltung:

Anlässlich des 100. Jahrestages der russischen Oktoberrevolution 1917 veranstaltet das Institut für Slavische Philologie eine interdisziplinäre Ringvorlesung, in deren Mittelpunkt die kulturellen Umbrüche vor und nach diesem historischen Ereignis stehen sollen. Bereits im vorrevolutionären Russland wurde zu Beginn der 1910er Jahre ein radikaler Bruch mit der bürgerlichen Kunst und Kultur proklamiert. Mit der so genannten ‚Letzten futuristischen Ausstellung 0.10‘, der Oper ‚Sieg über die Sonne‘ und schließlich Malevičs legendärem suprematistischem Bild ‚Schwarzes Quadrat auf weißem Feld‘ wird in einer bis dahin in der Kunstgeschichte nicht gekannten Weise das Ende der traditionellen, bürgerlichen Kunst – der Nullpunkt der Literatur und Kunst – zelebriert. In der nachrevolutionären Kunst geht es hingegen nicht mehr – wie in der vorrevolutionären Avantgarde – um den Skandal oder um die Anwendung einer negativen Verfremdungsästhetik, die zur Befreiung oder Selbstwertigkeit der Kunst führt, sondern die Intentionen richten sich auf die Anwendung einer positiven Konstruktionsästhetik, die um die Konzeption und Umsetzung des so genannte Leben-Bauens (russ.: žiznestroenie) kreist.
Die Ringvorlesung hat das Ziel, neben der Bedeutung der Oktoberrevolution die Kunstrevolution der Avantgarde zu behandeln. Im Rahmen von Vorträgen von Mitarbeitern der Münchner Slavistik und Komparatistik sowie von auswärtigen Experten aus den Geschichts-, Literatur- und Kulturwissenschaften sollen sowohl die Formen und Themen der künstlerischen und literarischen Avantgardebewegungen der 10er und 20er Jahre des 20. Jahrhunderts in Russland bzw. der Sowjetunion vorgestellt werden als auch über die Bedeutung der – wie A. Šatskich sie einmal nannte – ‚vorrevolutionären Kunstrevolution‘ und der ‚postrevolutionären Revolutionskunst‘ diskutiert werden.
Eröffnet wird die Reihe von Prof. Dr. Karl Schlögel (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt a.d. Oder), der in das Thema aus historischer Perspektive einführen wird.

Programm:

■ 24. Oktober 2017
Karl Schlögel (Frankfurt a.d. Oder)
100 Jahre ‚Großer Oktober‘ – Arbeit an einer Erbschaft

■ 7. November 2017
Aage A. Hansen-Löve (Wien/München)
KunstRevolutionsKunst: Vor- und nachrevolutionäre Avantgarden in Russland

■ 14. November 2017: Lesung, Beginn: 19.00 Uhr
Alexander Nitzberg
Futurismus: Revolution des Geistes
Bildungszentrum der VHS, Einsteinstr. 28
Einführung und Moderation: Ilja Kukuj

■ 21. November 2017
Ilja Kukuj (München)
Wege des Futurismus vor und nach der Revolution: Der Fall Vasilisk Gnedovs

■ 5. Dezember 2017
Riccardo Nicolosi (München)
Kolchose intermedial. Zu Literatur und Film im sozialistischen Realismus

■ 19. Dezember 2017
Anke Hennig (Berlin/London)
Revolutionäre Dinge

■ 16. Januar 2018
Susanne Strätling (München)
Die Avantgarde revidieren? Spurensuchen um 1917 zwischen Auge, Ohr und Hand

■ 30. Januar 2018
Jeanette Fabian (München)
Inszenierte Wirklichkeiten. Literatur und Fotografie nach der Revolution

Filmreihe „Die Oktoberrevolution im Film“

Die Ringvorlesung wird von der Filmreihe „Die Oktoberrevolution im Film“ begleitet, die jeweils am Dienstag um 21:00 Uhr im Filmmuseum München, Sankt-Jakobs-Platz 1, stattfindet.

Informationen zu allen Filmen finden Sie auf der Seite des Filmmuseum.

Organisation (Ringvorlesung): Dr. Jeanette Fabian, Dr. Anja Burghardt
Organisation (Filmreihe): Prof. Dr. Riccardo Nicolosi in Kooperation mit dem Filmmuseum München und der Münchner Volkshochschule

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